"Kora Music from Mali" - Ballake Sissoko (bibiafrica music edition)

Ballake Sissoko (bibiafrica music edition)
CD Ballake Sissoko

Incredibly beautiful music from renowned kora master, Ballake Sissoko, on par with Toumani Diabate's work. Strong melody and rhythm lines bring depth to these traditional harp tunes. A high quality recording from the master's compound in Africa with an outstanding improvisation of the German national anthem!

Musicians
Jeli Moussa Sissoko - Kora

All tracks traditional repertoire / Recorded 1997 in Bamako, Mali, by Clemens Zobel / Compilation, photographs, liner notes, and translation: Clemens Zobel / Mix: Tobias Ott, Soultal Studio, Hammerau / Edited by Rainer Polak (© 1997)

Discography
Toumani Diabate/Ballake Sissoko - New Ancient Strings (Hannibal/Indigo/1999)
Ballake Sissoko - Déli (Indigo/EFA/2000)
Ballake Sissoko - Kora Music From Mali (bibiafrica/Indigo/2001)

Reviews
Manfred Bonson - Juror "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" - 29.10.01:

Ich finde Jeli Moussa Sissoko ganz hervorragend, wirklich brilliant. Ich kenne die meisten Kora-Aufnahmen, einschließlich der "Cordes Anciennes", aber diese CD gehört sicherlich zu den besten!


FOLKER 6/2001 - 29.10.01:

Entspannend geht es auf "Ballaké" zu, Kora pur, demonstriert an traditionellen Stücken aus Mali. Eine ganze CD mit nur einem Instrument zu einem Hörgenuß zu machen setzt großes Talent und Können voraus. Jeli Moussa Sissoko hat von beidem reichlich, und da er sich nicht ausschließlich mit heimischem Musik-Vokabular ausdrückt, ist das Album auch noch durchgehend spannend.


FAZ 7.9.01:

Wollte man in einem virtuellen Wettbewerb in Afrika etwas finden, das mit Ralph Towners Gitarrenkunst vergleichbar ist, so kommt geradezu zwangsläufig der Kora-Spieler Jeli Moussa Sissoko aus mali ins Bild. Die Kora-Tradition reicht in Mali nischt Jahrhunderte zurück wie in Senegal und in Gambia, sondern ist nicht mehr als fünfzig Jahre alt. Dieser Umstand und Sissokos Gastauftritte bei Gitarrentanzbands, deren "wetsliche" Riffs er als erster auf die Kora übertrug, sind wohl für die Freiheiten verantwortlich, die er sich vom beiläufigen parlando der Griots nimmt.

Zu den mündlichen Bewahrern und Aktualisierern geschichtlicher Überlieferungen gehört Sissoko als reiner Instrumentalist ja sowieso nicht. Auf der Kora ist er einfach phänomenal. Da er den charakteristischen sanften, selbstverständlichen Fluß dieser Musik nicht ernsthaft in Frage stellt, muß man seine stupende Virtuosität durch hohe Konzentration beim Zuhören wie aus einem Versteck hervorholen. Was er an polyphonen Verflechtungen und rhythmischen Sidesteps alles gleichzeitig spielt, ist grandios. Er benutzt seine Technik für eine organisch und wohlklingend sich fortspinnende Musik voller Überraschungen und in steter zart wogender Bewegung. Eine freie Improvisation über die deutsche Nationalhymne ist auch dabei. Poetischer ist sie womöglich noch nie von ihren Ballaststoffen befreit worden. - FAZ - Feuilleton 7.9.01


Jazz thing (04/01):

Neues aus den Hoheitsgebieten der Kora: Kürzlich erst mit einem jungen Ensemble Malis in Erscheinung getreten, macht Djeli Moussa Sissoko, Toumani Diabates Cousin, schon wieder von sich reden. Von Vetternwirtschaft ist das aber weit entfernt, denn im Gegensatz zum flamenco- und bluesverliebten Toumani mag es "Ballake" pur, was seine 1997er-Tapes "Kora Music From Mali", jetzt von Bibi Records veröffentlicht, beweisen: kantige Virtuosität mit Klassikern aus Gambia sowie dem malischen Kita und Bamako. Ein "Rough Cut"-Recital der Afro-Harfe, live im dörflichen Hinterhof mitgeschnitten, inklusive Zikadengezirpe. Gemischte Gefühle hinterlässt allerdings seine Adaption der deutschen Nationalhymne.

© Jazz thing - Steffan Franzen


(africa iwalewa - CD-tipps - meistgelesene deutschsprachige worldmusic-homepage 05/01)

Schon mal die deutsche Nationalhymne auf einer Kora gespielt gehört? Wenn nein, dann haben Sie hier die allerbeste Gelegenheit dazu, das Stück von Haydn einmal in einer von einem westafrikanischen Meister seines Fachs interpretierten und improvisierten Fassung zu erleben. Überhaupt finden sich auf dieser CD ene wahre Fundgrube von Schätzchen auf diesem komplizierten 21-saitigen Instrument. Jeli Moussa Sissoko verleiht der Kora die Flügel, die diese Musik braucht.


Die Besondere / Afrika

Es gibt Rezensionen, die kann man nicht schreiben, während das Album läuft, um das es geht. So hier: Denn was dieses reine Kora-Glanzstück an Stimmungen erzaubert, kann man nicht im Vorbeihören bewältigen...Es geht durch alle Stimmungslagen, mal stark komprimiert und deftig groovend, mal verzückt das eigene Augenzwinkern feiernd.

Sissoko, schon dem Namen nach einer alten Griotfamilie zugehörig, stammt aus Bamako in Mali. Bereits sein Vater war ein anerkannter Virtuose. Über technische Fertigkeiten und ein tiefes Verständnis für die klanglichen Möglichkeiten sowie die uralte Tradition der Kora wird hier nicht die Rede sein, die sind Voraussetzung für solch ein Album. Aber Sissoko hat auch den Geist seiner Kunst verinnerlicht und fortgeführt, er schwingt mit in allen Tönen. Und wie unsinnig die westliche Unterscheidung zwischen U- und E-Musik ist, wird hier beispielhaft vorgeführt. Ausgefeilte Kunst und angenehme Unterhaltung werden auf das Vorzüglichste zusammengebracht. Das Album ist schlichtweg ergreifend: Musik, die mit den Ohren flirtet.

Luigi Lauer