"Memory Of The Waters" - Dissidenten

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Dissidenten - Memory Of The Waters

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THE MEMORY OF THE WATERS

Dissidenten & Gordon Sherwood, National Orchestra & Choir of Slovakia directed by Petr Feranec, feat. Charlie Mariano. Recorded in Ulm, Germany, 2003

The audio-visual Memory of the Waters immerses the audience in the history and tales of the Danube basin. Deep in the confluence of music and myth, the river's whispers and cries, the languages and legends encountered along its course, the listener embarks on a journey deep into the memory of this most important of European rivers. Every river is, metaphorically speaking, a primeval precursor of the Internet: Europe's past, present and future are reflected in the Danube's waters. The Memory of the Waters received its world premiere on 6th of September 2003 in Ulm-on-Danube in Germany.


> German Info <
Im Sommer 1997, während der Vorbereitungen zu einem Filmprojekt des Regisseurs Peter Petersen, trafen wir über unseren alten Förderer Paul Bowles in Tanger den amerikanischen Komponisten und Weltreisenden Gordon Sherwood. Eine für beide Seiten neue und inspirierende Freundschaft begann. Über viele Jahre arbeiten wir in Italien, Portugal, Indien und Deutschland gemeinsam an dem Projekt The Memory of the Waters. Die Grundidee war, das "ethnologische Ohr" auf die eigene, europäische Musik zu richten und, ausgehend von verschiedenen unserer Kompositionen, diese für ein klassisches Orchester und Chor zu orchestrieren.
Auf den ersten Blick scheinen die Beteiligten an The Memory of the Waters Bewohner unterschiedlicher Planeten zu sein. Von den Musikweltreisenden Dissidenten brauchen wir an dieser Stelle nicht zu reden, ihre Kreise sind rund um den Globus bekannt- Gordon Sherwoods Leben hingegen spielte sich demgegenüber im Verborgenen ab. Wie eine der Bowlesschen Romanfiguren treibt es ihn um den Erdball, von Aaron Copeland als sein talentiertester Student bezeichnet, wegen Wehrdienstverweigerung während des Koreakrieges in die Psychiatrie gesteckt, in Beiruter Hotels hinausgeworfen, als er beginnt, seine eigenen, komplizierten Kompositionen zu spielen, ein israelisches Gefängnis ist eine weitere seiner Stationen, danach komponiert er für ägyptische Propagandafilme, wird Staatskomponist in Nairobi, zieht wandernd und komponierend durch Indien und Südamerika.
Wir sind Jäger und Sammler. Hier liegt, trotz aller scheinbarer Unvereinbarkeit, die Gemeinsamkeit, das Verbindende zur musikalischen Welt der Dissidenten. Sherwood, wie Bowls- kamen nach Europa auf der Suche und haben von hier aus die Grenzen der westlichen Welt verlassen, während man bei den Dissidenten, geboren im kulturellen Nachkriegsvakuum amerikanischer Popmusik, gerade eine gegensätzliche Hinwendung vermuten darf. Danach machten sich alle auf ihren eigenen Weg, die Welt für sich zu entdecken.
Die Dissidenten, Berlin 2014